Die Idee zur „Selimiye
Camii“ (Selimiye-Moschee) lastete wie ein Albtraum auf dem berühmten
Architekten „Mimar Sinan“, zu dem ausländische Architekten gesagt hatten: „Es
gibt im ganzen Osmanischen Reich kein Meisterwerk mit einer derart großen
Kuppel wie derjenigen der Hagia Sophia. Die Osmanen können kein solches
Meisterwerk erbauen.“ Mimar Sinan, der vom Christentum zum Islam konvertierte
Osmane mit byzantinischer Herkunft, versprach ihnen: „Ich werde ein prächtigeres
Gebäude als die Hagia Sophia bauen.“ Zwischen 1569 und 1575 errichtete er in
Edirne, der zweiten Hauptstadt des Osmanischen Reiches, mit Hilfe von 400
Gesellen und 14.000 Arbeitern die Selimiye-Moschee, die von Sultan Selim II. in
Auftrag gegeben worden war. Der Legende nach soll der alte Sinan nach der Beendigung der Bauarbeiten
gesagt haben: „Mit diesem Gebäude habe ich der Hagia Sophia ein zusätzliches
Stockwerk geschenkt!“ – während der Regierungszeit von Sultan Murat III.
renovierte er auch die Hagia Sophia. Von ausländischen und einheimischen
Architekten wurde die „Selimiye Camii“ als
eine der größten Meisterwerke der islamischen Architektur beschrieben.
In einer Nacht im September 2002 kam ich nach einer verrückten Zugfahrt zum ersten Mal nach Edirne. Am Morgen besuchte ich die Selimiye-Moschee. Man kann durch neun Tore ihre Höfe und durch drei Tore ihren Innenraum betreten. Für eine genauere Betrachtung des sehr hellen und großen Innenraums stellte ich mich unter die achteckige Zentralkuppel, die mit besonderen Ornamenten und Kalligraphien versehen wurde und um sechs Ellen breiter und vier Ellen höher als jene der Hagia Sophia ist. Die Kuppel mit einem Durchmesser von 31,5 Metern wird von acht großen Säulen getragen, und ihre vom Boden aus gemessener Höhe ist mit circa 43,3 Metern angegeben.
In einer Nacht im September 2002 kam ich nach einer verrückten Zugfahrt zum ersten Mal nach Edirne. Am Morgen besuchte ich die Selimiye-Moschee. Man kann durch neun Tore ihre Höfe und durch drei Tore ihren Innenraum betreten. Für eine genauere Betrachtung des sehr hellen und großen Innenraums stellte ich mich unter die achteckige Zentralkuppel, die mit besonderen Ornamenten und Kalligraphien versehen wurde und um sechs Ellen breiter und vier Ellen höher als jene der Hagia Sophia ist. Die Kuppel mit einem Durchmesser von 31,5 Metern wird von acht großen Säulen getragen, und ihre vom Boden aus gemessener Höhe ist mit circa 43,3 Metern angegeben.
Die Kanzel der Moschee verfügt über eine beispiellose Verarbeitung
des Marmors. Die Mauern um die „Mihrap“ (Gebetsnische), die Loge für den Sultan und die oberen Teile der
Fenster im unteren Stockwerk wurden mit feinen islamischen Fayencen verziert.
In der Mitte der Halle steht ein wunderschöner geschlossener Brunnen. Unter der
Kuppel befindet sich die „Müezzin-Mahfili“ (Müezzin-Loge), ein Beispiel schöner
Holzkunst. An der Ecke eines Marmors im Nordosten der Loge findet man ein
Tulpen-Motiv, das eine umgekehrte Tulpe dargestellt. Einer Legende nach befand sich hier vor dem Bau der Moschee
ein Blumengarten. Zunächst hatte der Besitzer seinen Garten nicht verkaufen
wollen. Am Ende konnte er jedoch überzeugt werden. Sein Trotz wurde von einem
Gesellen mit dem umgekehrten Tulpen-Motiv symbolisiert.
Die Selimiye-Moschee hat vier Minarette mit jeweils drei Rundgängen,
zu denen man durch drei getrennte Treppenaufgänge gelangen kann. Bereits aus
weiter Entfernung sieht man die sich 71 Meter hoch erhebenden Minarette, die jeweils
an den Ecken der quadratischen Plattform stehen, auf der sich die Moschee
erstreckt. Im Zentrum des Hofes steht ein 16-eckiger Reinigungsbrunnen mit feinen
durchbrochenen Meißelarbeiten.
Die „Selimiye Camii“ ist
die größte osmanische Moschee und macht den Ausflug nach Edirne allemal
lohnenswert. Vergessen Sie nicht: Sie ist ein glanzvolles und hervorragendes
Werk von Mimar Sinan, der mit der „Selimiye
Camii“ seinen persönlichen
Albtraum in ein weltweit bekanntes Meisterwerk verwandelte.
Kanat – 26.02.2013
Kanat – 26.02.2013
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