Mit einer langen Liste für den wöchentlichen Einkauf
Ihrer Familie gehen Sie am Samstag in einen ganz beliebten Supermarkt in Ihrem
Stadtviertel. Beim Einkauf verrät ein Lebensmittel-Scanner am Einkaufswagen die
ganze Wahrheit über die Zutaten mancher Produkte, welche Sie kaufen wollen. Auf
jeden Fall stellen Sie Ihnen zunächst einigen Fragen: Gibt es im Brot
genmanipuliertes Getreide? Wie viel Dünger steckt in der Erdbeerkonfitüre? Wie
hält sich die Milch in einer ungeöffneten Packung ca. vier Monaten lang? Unter
welchen Bedingungen werden die Produkte produziert? Was wissen wir eigentlich
wirklich über die Lebensmittel, die wir täglich essen? Nach diesem
Brainstorming von spontanen und ungelösten Fragen müssen Sie aber eine Entscheidung
treffen: Kaufen oder nicht kaufen, essen oder nicht essen, trinken oder nicht
trinken und wissen oder lieber nicht wissen.
Aufgrund der
Globalisierung spielt der Verbraucherschutz heute weltweit eine zentrale
politische, wirtschaftliche und soziale Rolle. Deshalb haben die
Verbraucherschutzorgani-sationen besonders seit den letzten zehn Jahren auf dem
Markt in jedem Land eine wichtige Verantwortung für die Vertretung der Interessen
von Verbrauchern gegenüber der Politik und der Wirtschaft. Für diese
Organisationen sind die Verbraucherberatung und die Sicherheit/Qualität von
Produkten und Dienstleistungen ein zentrales Thema. In Deutschland wurde der
Verbraucherzentrale-Bundesverband als eine Dachorganisation 2000 in Berlin
gegründet. Dieser deutsche Verband, eingebunden mit der „European Consumers Organisation“ in Brüssel
international, hat 41 Verbraucherverbände und 16 Verbraucherzentralen. Neben diesem
Dachverband gibt es in Deutschland zahlreiche gemeinnützige Organisationen und
Stiftungen für den Verbraucherschutz.
Eine von ihnen
ist Foodwatch e.V., die vom ehemaligen Greenpeace-Geschäftsführer Thilo Bode im
Oktober 2002 in Berlin gegründet wurde. Foodwatch hat sich die Beratung und die
Information von Verbrauchern auf dem Markt der Agrar- und
Lebensmittelproduktion, des Handels und des Absatzes von Verbrauchsgütern sowie
der Bereitstellung von Dienstleistungen zur Aufgabe gemacht. Diese nationale
Organisation, die als „Anwalt der Verbraucher“ beschrieben wird, die im
Lebensmittelmarkt weitgehend
rechtlos sind, kämpft seit über zehn Jahren für bessere Lebensmittel und
gesundes Essen. Für die Organisation Foodwatch, die auf ihre Unabhängigkeit
großen Wert legt und somit kein staatliches Geld nimmt, sind finanzielle Unterstützung und bürgerliche Stimmen der Fördermitglieder
sehr wichtig.
Diese Organisation führt mit einem festen Team aus zwölf Mitarbeiter/innen viele
Kampagnen, die durch verschiedene Publikationen und sowohl öffentlichen als
auch politischen Lobbyismus auf effektive und effiziente Arbeit abzielen. Dadurch
positioniert sich diese Organisation ganz demokratisch gegenüber den Zauberern der Nahrungsmittelindustrie.
Foodwatch-Experten deckten 2006 eine faustdicke Lügengeschichte in der Werbung
von McDonald’s auf. Danach veränderte McDonald’s seinen Slogan auf „natürliche
Backmittel“. Aufgrund der möglicherweise krebserregenden Substanz „Acrylamid“
unterzieht Foodwatch regelmäßig Kartoffelchips und Weihnachtsgebäck einer
Analyse. Sie vergibt seit 2009 den Negativpreis „Goldener Windbeutel“ für die
dreisteste Werbelüge des Jahres. Damit zeigt Foodwatch Menschen den Unterschied
zwischen beworbenen Qualitätsversprechen und den wirklichen Eigenschaften von
Lebensmitteln.
Die
Bundesministerin Ilse Aigner (CSU), die seit dem Oktober 2008 für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz verantwortlich ist, kritisierte den
Geschäftsführer Thilo Bode: „Er lebe von der Skandalisierung, um möglichst
viele Mitglieder und Spendengelder zu gewinnen.“ Trotz solcher scharfen und
harten Kritik, mit der aus dem „öffentlichen Ozean in das persönliche
Waschbecken gesprungen wird“, bezieht Foodwatch gegen die politischen Aktionen
von Frau Aigner in Stellung. Siehe letzte Reaktion von Foodwatch: „Aigner
bringt McDonald’s in die Schule – McDonald’s & Co. Raus aus der Schule!“
Im öffentlichen
Kampf für die Gesundheit und die richtige Ernährung der Kinder und Erwachsenen
sagt niemand „NEIN“ für eine Unterstützung:
Kanat
– 21.03.2013
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