STUDENTISCHES SPARPAKET GEGEN STROMFRESSER


An einem Dienstag im November traf ich mich mit einer deutschen Freundin in Barmbek. Während des heißen Tee-Trinkens gegen das eiskalte Wetter fragte sie mich: „Hast du schon den Artikel Vorsicht vor den Stromfressern in der wochenendlichen Auflage vom Hamburger Abendblatt gelesen?“ Ich gab ihr eine negative Antwort, weil ich ihn nicht durchgelesen habe. Danach fing sie an, mir von den Stormpreisen zu erzählen: „ Ab 2013 wird Strom in Deutschland teurer und teurer. Trotz der Förderung erneuerbarer Energien steigen die Strompreise immer mehr als dieses Jahr. Laut einer aktuellen Forschung der Uni Bonn gibt es in Häusern zehn schlimmen und potenziellen Stromfresser.“ Über den obengenannten Artikel erklärte sie mir eine Stunde lang fast alles, was die Journalistin, die kein Wort sparte, schrieb. Am Ende stellte sie mir eine Frage: „Wie kann ein Student Stromkosten senken, um Geld zu sparen?“ Bevor ich sie „Ministerin für Frau Merkels Sparpaket-Programm“ nannte, wechselte ich das Thema: Wir, zwei Akademiker mit unterschiedlicher Herkunft, sprachen miteinander über die Schachnovelle, die sie während der Schulzeit in Österreich schon las, vom Schriftsteller Stefan Zweig.

Nachdem ich von ihr Abschied nahm, dachte ich unter dem grauen Wetter auf dem Weg und in der U-Bahn über ihre Frage nach, bis ich nach Hause ging. Nachdem ich noch einmal den Frage-Satz umformulierte, war das für mich eigentlich ein gutes und lustiges Thema, um einen neuen Text zu schreiben: „An welchen Orten kann sich ein Student legal gegen Stromfresser wehren, um mehr Studentenfutter zu kaufen?“

Natürlich müssen alle Studenten, die ihre Stromkosten senken wollen, auf die Illegalität achten, wenn sie sich nicht strafbar machen wollen. Sie sollen mir glauben, dass der Teufel nun nicht im Detail steckt, sondern im demokratischen und kreativen Slogan unseres studentischen Sparpaket-Programms: „Alles offiziell, alles legal, um mehr Studentenfutter zu kaufen!“

Trotz der Entwicklung der neuen technologischen Geräte und der mit moderner Elektrizität ausgestatteten Haushalte kann ein fester Uni-Besucher mit Hilfe von den folgenden studentischen Tricks an sieben Orten den Energieverbrauch und die  Kosten optimal senken. Zweifellos muss man wissen, wo er möglichst schnell freie Steckdosen findet, um sich mit Strom versorgen zu können.

Auf dem ersten Platz der Rangliste stehen Uni-Bibliotheken, in denen es viele Steckdosen gibt, um ganz einfach Laptops, Handys, Ipods, Ipads, Mp3, Akku-Geräte für Batterien etc. und Akkus zu laden. Darauf folgt die Mensa, wo die Studenten sehr oft und günstig essen. Wenn man inmitten der vielen Tische noch eine freie Wand mit Steckdosen findet, so kann man während der persönlichen Ernährung den obengenannten Geräten kostenlos zu Essen geben. Den dritten Platz belegen Cafés, die in der Nähe der Uni bzw. des Wohnortes liegen. Beim Kaffee-Trinken kann man seine elektronischen und technologischen Geräte energievoll benützen machen.

An vierter Stelle liegen Döner-Läden, die teurer als Cafés im Uni-Kreis aber günstiger als Restaurants sind. Während des Döner-Essens und des meistens kostenlosen Tee-Trinkens kann man seinen elektronischen Freunden ein „Strom-Medikament“ geben. Restaurants stehen daher auf dem fünften Platz, aber sie sind die ungünstigste Auswahl für Studenten. Auf jeden Fall kann man aber auch dieses Angebot nutzen, wenn man in ein Restaurant gehen muss. Darauf folgt der Arbeitplatz, wenn ein Student eine Stelle bekommen hat. Während der Beschäftigung können seine ständigen elektronischen Begleiter mit Steckdosen bzw. über Computer elektrische Verantwortung tragen.

Das Schlusslicht bilden die Fast-Food-Ketten z.B. McDonald’s, Burger King, Nordsee, Subway. Sie garantieren eine gleichbleibende Qualität bezüglich Zusammenstellung und Geschmack zu gleichen oder nur wenig voneinander abweichenden Preisen, aber sie benutzen in ihren Räumlichkeiten kalte Farben, damit die Gäste nicht allzu lange in den Räumlichkeiten verweilen. Mit dieser unfreundlichen Methode beabsichtigen sie vor, dass die Kunden schnell essen und ihre Räumlichkeit so bald wie möglich verlassen. Natürlich findet man in vielen Filialen dieser Betriebe keine Steckdose! Wenn es in einer Filiale eine Steckdose gibt, wird sie im toten Winkel oder an der mit der Steckdose gleichfarbenen Wand versteckt. Unter allen Umständen wartet ihr auf eine Gelegenheit, um dort eine Steckdose zu finden, wenn ihr in eine Fast-Food-Filiale geht!

Kanat – 17.12.2012

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